Herr Lacan antwortet Smalcalda N° 02

„Zweifellos ist das wahre ich/je nicht Ich/moi. Aber das ist nicht genug, denn man kann immer anfangen zu glauben, dass das Ich nur ein Irrtum des ich ist, ein partieller Gesichtspunkt, dessen Perspektive zu erweitern eine einfache Bewußtwerdung ausreiche, genug, damit die Realität, die es in der analytischen Erfahrung zu erreichen gilt, sich entdeckt. Die Hauptsache ist das Umgekehrte, das uns geistig immer präsent sein muß – das Ich ist nicht das ich, ist kein Irrtum, in dem Sinn, in dem die klassische Lehre aus ihm eine Teilwahrheit macht. Es ist etwas anderes – ein besonderes Objekt innerhalb der Erfahrung des Subjekts. Das Ich ist buchstäblich ein Objekt – ein Objekt, das eine bestimmte Funktion erfüllt, die wir hier imaginäre Funktion nennen.“

Jacques Lacan, Das Ich in der Theorie Freuds und in der Technik der Psychoanalyse, Das Seminar Buch II, Winheim / Berlin 1991, S. 60f.

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